Florenz
1265 -
Ravenna
1321
Dante Alighieri ist zweifelsohne einer der bedeutendsten Dichter Italiens und des gesamten europäischen Mittelalters. Über sein Leben ist hingegen nur wenig bekannt. Vermutlich besucht er die Franziskanerschule des Konvents Santa Croce und die Dominikanerschule von Santa Maria Novella. Als gesichert gilt aber nur, dass er in Florenz von Brunetto Latini, einem bedeutenden Philosophen und Rhetoriker, unterrichtet wird. Um 1285 hält sich Dante in Bologna auf, wo er möglicherweise an der dortigen Universität Jura studiert.
In dieser Zeit entsteht sein erstes bedeutendes Werk, "La vita nuova" (Das erneuerte Leben), das als schönstes Dokument des Dolce Stil Nuovo, jener zeitgenössischen florentinischen Dichtung im Volgare, der dialektal gefärbten Umgangssprache, gilt und mit seiner Sprachgewalt und lyrischen Intensität eines der bedeutendsten Beispiele europäischer Dichtkunst ist.
1285-1301 ist Dante in seiner Heimatstadt Florenz in verschiedenen politischen Ämtern nachweisbar, in deren Folge er 1302 verbannt wird. Den Rest seines Lebens verbringt er im Exil, u. a. bei Bartolomeo della Scala in Verona. 1304-05 verfasst Dante "De vulgari eloquentia libri duo" (Zwei Bücher über die Ausdruckskraft der Volkssprache), eine Abhandlung über die Vorzüge des Gebrauchs des Italienischen, sowie 1303-08 die unvollendete Schrift "Il convivio" (Das Gastmahl), in der in fünfzehn Traktaten ein umfassender Überblick über das Wissen der damaligen Zeit - und damit über das Wissen ihres Verfassers - gegeben werden soll. Etwa um 1307 beginnt Dante mit seinem epischen Meisterwerk "La divina Commedia" (Die göttliche Komödie), das er erst 1321, kurz vor seinem Tod, beendet. In atmosphärisch dichten Bildern schildert das Gedicht die Reise des Dichter-Ichs durch Hölle (L'inferno), Fegefeuer (Il purgatorio) und Paradies (Il paradiso), in denen er auf die Seelen verstorbener mythologischer oder historischer Gestalten trifft.
Das Werk, lässt sich nur mit tieferer Kenntnis des politischen, wissenschaftlichen und philosophischen Kontexts der Zeit Dantes lesen und verstehen. Seine Deutung kann der mittelalterlichen Lehre vom vierfachen Schriftsinn gemäß, auf einer wörtlichen, einer allegorischen, einer moralischen und einer anagogischen, also zum Heil hinaufführenden Ebene erfolgen. Dantes Divina Commedia ist von immensem zeitgeschichtlichem Wert.
Doch auch darüber hinaus gehört Dantes lyrisches Epos, das auch als Schilderung vom mystischen Aufstieg des Menschen zu höherer Erkenntnis interpretiert werden kann, zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.
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